Fotos: Stefan Merkel, Reutlingen
Luftaufnahmen: Henning Schmid, Reutlingen
Der Neubau mit einem Bauvolumen von 31.932 m³ und einer Nettogeschossfläche von 7.676 m² setzt sich aus einem Untergeschoss mit Gymnastikhalle, einem Hanggeschoss mit Restaurant, dem Erdgeschoss mit der zentralen Aufnahme, dem Therapiezentrum und verschiedenen Tageskliniken zusammen.
Die barrierefreie Erschließung erfolgt von der Lindachstraße aus über einen kleinen vorgelagerten Platz mit rollstuhlgerechter Rampe. Mittelpunkt ist der zentrale Empfang mit der kreisförmigen Haupttreppe, die die Anbindung nach unten an das Restaurant und die Gymnastikhalle mit Wellnessbereich und Nebenräumen herstellt. Das Restaurant – Platz für ca. 250 Personen – ist nach Süden orientiert und umfasst einen sich aus der Topografie ergebenden großzügigen Außenraum als Restaurantterrasse.
Aufgrund der topografischen Situation wurde die Gymnastikhalle im linken Bereich angeordnet – sie ragt ein Geschoss aus dem Gelände heraus und kann dadurch gut belichtet und belüftet werden. Die Tiefgarage umfasst 30 Stellplätze und wird von Osten aus der Lindachstraße heraus erschlossen.
Die Organisation der Tagesklinikbereiche im EG, 1.OG und 2.OG ist jeweils identisch und wurde aus Belichtungs- und Belüftungsgründen so angeordnet, dass in der Architektursprache vier in den Dimensionen gleiche Baukörper mit dazwischenliegenden Lichthöfen entstehen. Die Erschließungsbereiche sind geschosshoch verglast, so dass das Gebäude trotz des umfangreichen Raumprogramms leicht und lichtdurchflutet auf den Besucher wirkt.
Die Tragkonstruktion des Gebäudes ist über alle Geschosse gleich angeordnet und damit aus Sicht der Baukosten sehr günstig herzustellen. Die im UG liegende Gymnastikhalle wird mit über mehrere Geschosse und in den Grundriss integrierte durchlaufende Wandträger in zwei Richtungen überspannt. Diese Lösung wurde bereits im Vorfeld mit einem Tragwerksplaner erarbeitet und im Grundriss berücksichtigt.
Klar gegliederte Baukörper mit dazwischenliegenden Glasfassaden und durchlaufenden Fensterbändern mit farbigen Akzenten vermitteln dem Betrachter trotz der großen Baumasse einen leichten, luftigen und heiteren Eindruck von der neuen Klinik. Die Innenräume sind durch ein Bekenntnis zu den Materialien klar gegliedert. Glas, Metall, Holz und Putz werden mit durchgängig geplanten Details eingesetzt, so dass klare, helle und ruhige Räume entstanden sind.
Fertigstellung 2018
Fotos: Stefan Merkel, Reutlingen
Auf dem Gelände des Klinikums Steinenberg Reutlingen musste auf einem sehr beengten, steilen Hanggrundstück die Neubebauung für die Fachklinik geplant werden.
Das an dieser Stelle vorhandene alte Schwesterwohnheim musste abgebrochen werden.
Das Gebäude wurde als kompakter Baukörper geplant. Mit einem Gesamtvolumen von 21.000 m³ und einer Bruttogeschossfläche von 6.700 m² konnte ein sehr günstiges A/V Verhältnis von 0.31 erzielt werden. Das Gebäude umfasst insgesamt 8 Stockwerke. Die unteren beiden Hanggeschossebenen beinhalten die Therapiebereiche und im Erdgeschoss die Klinikverwaltung untergebracht. Die oberen 5 Geschosse bilden die 5 Stationen mit insgesamt 100 Betten und den jeweils dazugehörigen Büros der Ärzte und Therapeuten. Großzügige Verglasungen spenden viel Licht und Helligkeit. Freundlich sich aufweitende Flure und ansprechende warme Farbtöne in der Innen- und Aussengestaltung des Gebäudes, sowie interessante Blickbezüge in die Umgebung geben der psychiatrischen Klinik eine patientenfreundliche Erscheinung.
Der kompakte aber besondere Baukörper sowie die dazugehörige Kostenkalkulationen führten zum Wettbewerbsgewinn 2007 und zur Beauftragung mit der Realisierung des Projekts 2008. Dieses konnte in kurzer Zeit umgesetzt werden. Baubeginn war März 2009, Inbetriebnahme des Klinikums Dezember 2010.
Die Kosten wurden voll eingehalten und konnten sogar leicht unterschritten werden.
BGF 6.700 m²
BRI 21.000 m³
Bauzeit 22 Monate
Fertigstellung 2010