Freie Evangelische Schule Dußlingen
Freie Evangelische Schule Reutlingen Sporthalle
Fotos: Stefan Merkel, Reutlingen
Fotos: Stefan Merkel, Reutlingen
und H + P
Für die Freie Evangelische Schule Reutlingen wurde eine neue zweizügige Realschule für die Klassenstufen 5-10 in Dußlingen geplant. Insgesamt hat das Gebäude 19.195 m³ umbauten Raum und gliedert sich in drei Gebäudeflügel mit ca. 4.075 m² Nettogrundfläche.
Es handelt sich um ein dreigeschossiges, teilunterkellertes Gebäude, erstellt in konventioneller Stahlbetonbauweise. Im westlichen Teil weist es eine Unterkellerung auf- hier befindet sich die Gebäudetechnik und Werkräume für den Unterricht sowie ein überdachter Fahrradabstellbereich erschlossen über eine Rampe.
Im Erdgeschoss befindet sich das große Eingangsfoyer mit Mensa und Mensaküche sowie Räume für die Schulsozialarbeit und Unterrichtsräume für Musik, Kunst und Hauswirtschaft.
Über eine große Haupttreppe im Foyer werden die oberen beiden Geschosse erschlossen. Für die barrierefreie Erschließung gibt es einen kleinen Aufzug über alle 4 Geschosse. Über separate Fluchttreppenhäuser sowie über eine außenliegende Stahltreppe wird der zweite Rettungsweg baulich sichergestellt.
Um die große Haupttreppe ordnet sich jeweils auf dem Geschoss eine großzügige offene Lernlandschaft an. Im 1.OG befindet sich das Schulsekretariat mit Lehrerbereichen und Klassenräumen. Im 2.OG befinden sich weitere Klassenräume sowie die Räume für die Naturwissenschaften.
Großzügige Pfosten- Riegel- Verglasungen an den Flurenden, sowie große Verglasungen um die Fluchttreppenhäuser bringen viel Licht und Helligkeit in das Innere des Schulgebäudes. Im Bereich der Klassenräume und der Büros kommt eine Elementfassade zur Ausführung. Die Verschattung erfolgt über außenliegende Jalousien. Die Fenster werden 3-fach verglast eingebaut. Die Fassade ist gedämmt und mit farbigen Eternitplatten verkleidet. Das Flachdach bekommt eine Gefälledämmung und wird begrünt.
Fotos: Frank Pieth
Fotos: Stefan Merkel, Reutlingen und H+P
Der Erweiterungsbau wurde als Auftakt der Schulanlage angeordnet.
Mit dem Neubau präsentiert sich die Freie Evangelische Schule in neuer Erscheinung und Ausstrahlung. Durch das helle und sich nach außen öffnende Erdgeschoss mit seinem einladenden Foyer und mit seiner großzügigen Verglasung und durch die farbigen Fassadentafeln in den Obergeschossen sowie durch die Auswahl von warmen Materialien und Farben an den Oberflächen soll sich der Neubau deutlich von der umgebenden Betonarchitektur absetzen und dadurch eher Freizeitcharakter erhalten.
Nicht zuletzt soll dadurch die Akzeptanz für das Gebäude bei Schülern und Lehrern erreicht und eine freundliche, angenehme sowie gewalt- und aggressionsfreie Atmosphäre geschaffen werden.
Der neue Mittelpunkt der Schule ist das im Zentrum liegende, lichtdurchlässige, offen gestaltete Foyer am Haupteingang und der neu gefasste Innenhof, der zukünftige „Marktplatz“ der Schule. Der Schulhof fließt durch das Foyer hindurch.
Breite einladende Rampen, die sich in geschwungener Form harmonisch in den Gesamtkomplex einfügen, ermöglichen eine barrierefreie Erschließung im Innen- wie im Aussenbereich und laden zum Flanieren ein. Der Aufzug erschließt die Obergeschosse im Neubau und Bestand barrierefrei.
Im linken Teil ist die multifunktionale Mensa mit ca. 245 m² angeordnet. Der Musikraum kann über flexible Wände dazugeschaltet werden und dient gleichzeitig als Bühne. Zusammen mit dem ca. 320 m² großen Foyer ergibt sich eine ca. 550 m² große zusammenhängende Fläche für Feste und Veranstaltungen.
Die Küche mit den Nebenräumen ist direkt von der Buswendeschleife anzudienen. Das Foyer ist vom Rest der Schule abteilbar. Dadurch kann das Erdgeschoss bei Bedarf extern vergeben werden.
Im Gegensatz zu den geschwungenen Bauformen im Erdgeschoss sind die Obergeschosse rechteckig. Damit wird der Neubau städtebaulich der Formensprache des Bestandes angeglichen.
Der Raum der Stille liegt an zentraler Stelle im 1.Obergeschoss und „schwebt“ über allen anderen Funktionen. Durch natürliche Materialien und akustische Maßnahmen entsteht hier eine gedämpfte Atmosphäre zur Besinnung, Meditation und Andacht. Hier können Schüler und Lehrer wieder zur Ruhe und Kraft kommen.
All diese Architektur- und Gestaltungselemente sollen bei den Kindern die „Lust auf Schule und das Lernen“ fördern.
Gesamtfläche: 2.390 m²
BRI: 11.120 m³
Foto: Martin Ebert
Seit dem Jahr 2000 ist unser Architekturbüro für die Stiftung Urspringschule tätig. Im Zuge der Erneuerung II wurden die denkmalgeschützen Gebäude des ehemaligen Klosterensembles umfassend saniert und restauriert.
Sanierung Gärtnerhaus
Das Gärtnerhaus stammt aus dem Jahr 1691 und wurde durch die Äbtissin Maria Gertrud Schenk von Castell errichtet. Im Erdgeschoss befindet sich ein Aufenthaltsraum mit Küche, im Obergeschoss wurde eine Mentorenwohnung geschaffen und im Dachgeschoss wurden fünf maisonetteartige Schülerzimmer für insgesamt zehn Schüler eingerichtet. Im Rahmen der Sanierung wurden viele historische Elemente in den Innenräumen erhalten und wiederhergestellt. Das Gärtnerhaus schließt zusammen mit dem Oberen Haus einen schön gestalteten Hofbereich ein, in dem sich die Schüler wohlfühlen.
Sanierung Mädchenhaus
Durch eine Untersuchung der Holzkonstruktion im Dachbereich konnte nachgewiesen werden, dass das Holz für den Bau im Winter 1519 geschlagen wurde. Der Dachstuhl wurde dann 1520 unter der Äbtissin Helena von Hirnheim aufgerichtet.
Im ersten Dachgeschoss wurden Schülerzimmer eingebaut, im zweiten Dachgeschoss befindet sich ein bis unter den Dachfirst offener Aufenthaltsraum. Im Obergeschoss sind eine Mentorenwohnung sowie weitere Schülerzimmer untergebracht. Das Mädchenhaus ist ein quadratisches Gebäude und steht an der östlichen Klostermauer. An den Gebäudeecken ragen Buckelquader aus den Mauerfluchten. Die Giebelseiten sind gekennzeichnet durch die charakteristischen Treppengiebel. Die rundbogige Eingangstüre unter dem gotischen Gewände markiert das als geistliches Gasthaus genutzte Gebäude.
Sanierung Hellhaus
Der zweigeschossige Bau mit drei Dachgeschossen und den charakteristischen, auf den Treppengiebeln angeordneten Fialtürmchen, ist die Vollendung der Baumaßnahmen für die Erneuerung Ursprings im Juli 2008. Das Gebäude stammt von 1495 und wurde im klösterlichen Leben als „weltliches Gasthaus“ benutzt.
Dies dokumentiert sich durch reiche Ausschmückungen an den Außenfassaden in Form von Spitzbogenfriesen auf aus Ton gebrannten Grundplatten unter dem Dachgesims, wie auch in den Innenbereichen durch Freskomalereien und mit Schnitzereien verzierten Türstürzen. Im Erdgeschoss befindet sich ein Tonnengewölbe in der ehemaligen Stallanlage, in der jetzt das Lehrerzimmer untergebracht ist. Das Sekretariat schmückt ein Kreuzrippengewölbe.
In den Dachgeschossen erfolgte der Umbau nach dem gleichen Raumprogramm wie im Mädchenhaus.
Außer den oben beschriebenen Sanierungen der denkmalgeschützen historischen Gebäuden des ehemaligen Klosterbezirks wurden auf dem Gelände der Urspringschule im Zuge der Erneuerung II zwei Neubauten erreichtet. Unter Einbeziehung der Klostermauer wurde ein neues Internatsgebäude errichtet, das auch die Grundschule der Urspringschule beherbergt, das Obere Haus. Südlich der Schule wurde eine neue Sporthalle in den Hang eingefügt, um das historische Ensemble möglichst wenig zu beeinträchtigen. Außerdem wurde die 1961 erbaute alte Sporthalle zum modernen Ganztageszentrum mit Veranstaltungsraum ausgebaut.